Adventsbrief

Liebe Verantwortliche in den NWD Gemeinden,

ich freue mich, direkt zu Beginn meines Dienstes, diesen Adventsgruß an euch zu schicken.
Ich konnte es in den letzten Tagen kaum abwarten, hier im GJW loszulegen. Jetzt bin ich hier
und arbeite mich fleißig ein. Ich schreibe diesen Text und schaue aus meinen Fenster den
Schneeflocken beim Fallen zu. Wie passend und schön zugleich in der Adventszeit, so kommt
direkt Weihnachtsstimmung bei mir auf.

Doch viel wichtiger als Weihnachtsstimmung ist aber, dass es in der Adventszeit um die
Ankunft von Jesus und das Warten darauf, dass er kommt geht. Wir Christen bereiten uns in
dieser Zeit auf dieses Fest vor. Dieses Warten und Vorbereiten ist nicht jedermanns Sache,
und doch steckt in diesem Warten, dass da einer kommt, dass etwas geschieht, etwas ganz
Besonderes.

Ein Mann hat dieses Warten aufgegriffen und in ein Bild gepackt:
Johann Hinrich Wichern (1808–1881) hat den Adventskranz eingeführt. Er war Theologe und
Erzieher und kümmerte sich um einige Kinder, die in großer Armut lebten. Er zog mit ihnen
in ein altes Bauernhaus und betreute sie dort. Die Kinder fragten immer wieder, wann denn
Weihnachten ist und was es bedeutet.
Er baute aus einem alten Wagenrad einen Holzkranz mit 19 kleinen roten und 4 großen
weißen Kerzen. Jeden Tag im Advent wurde nun eine weitere kleine Kerze angezündet und
an den Adventssonntagen eine große Kerze, so wussten die Kinder, wann Weihnachten ist,
und wie lange es noch dauert. Dabei wurde es immer heller!

Ihr seid keine Kinder mehr, aber ihr kennt vielleicht auch diese Situation, auf etwas zu
warten. Menschen durch alle Zeiten hindurch haben sich oft gefragt, wann Jesus eigentlich
zu ihnen kommt, haben sich vorbereitet, um ihn nicht zu verpassen.

Wartest du heute im Advent auf Jesus? Und was passiert dann? Oder wartest du eher auf die
Geschenke?

In Richtung Weihnachten wird es immer heller, das drückt sogar die kitschigste
Weihnachtsbeleuchtung aus. Jeden Tag ein bisschen mehr Vorfreude. Auf was eigentlich?
Auf die Geschenke, auf die Familie, die besinnliche Zeit? Ja, auf jeden Fall.
Aber auch Vorfreude, weil da einer auf diese Welt kam, der alles verändert hat. An
Weihnachten denken wir an seinen Geburtstag. Feiern, dass da einer kam, der es hier auf
dieser Erde hell gemacht hat.

Jesus kam damals in ziemlich große Dunkelheit, Armut und Verzweiflung.
Jesus kommt auch heute immer wieder zu uns – gerade dahin, wo es dunkel ist, wo Angst
und Verzweiflung herrscht.
Er will es hell machen. Jedes Jahr will er uns dran erinnern, zeigen, wofür er eigentlich
gekommen ist. Er will uns ermutigen, ihn zu erwarten und nicht nur die dicken Geschenke
unterm Tannenbaum.

Er kommt, weil er uns begegnen und mit uns reden will.
Er kommt, weil er weiß, dass wir ihn brauchen.
Er kommt, weil er uns von ganzem Herzen liebt.
Das können wir uns im Advent neu klarmachen!
Alle Lichter, alle Deko … will eigentlich hin leuchten … hinweisen auf das wahre LICHT … und
das ist JESUS … auf ihn zu warten lohnt sich!

Ich wünsche euch allen eine besinnliche und eine gesegnet, immer heller werdende
Adventszeit.

Mit herzlichen Grüßen aus Oldenburg
Tim Sporré
Landesjugendreferent im Gemeindejugendwerk Nordwestdeutschland